Dienstag, 26. April 2011

Prinz William, das Kondomgesicht

Foto: http://www.planet-liebe.de/forum/showthread.php?t=278035&page=

Kommentar:

Also gemeinhin ist man ja leicht mit dem Spruch: "Wenn's nicht so traurig wär' müsste man fast drüber lachen" bei der Hand. Aber in diesem Fall ist es so lustig, dass man ausnahmsweise vor lauter lachen der Traurigkeit der Vermarktungssucht rund um die Hochzeit des englischen Prinzen William und seiner Kate eine Abfuhr erteilen muss.

Alleine, die wunderschöne Tatsache, dass die Kronjuwelen (Crown Jewels) nicht nur für einen Teil des britisch-royalen Schatzes stehen, sondern auch synonym für das männliche Sub-Äquatorialgebiet verwendet werden ist schon köstlich.

Dass sich Engländer aber ernsthaft für ihr Techtelmechtel das britische Brautpaar mit ins Schlafzimmer nehmen wollen und dafür auch noch ordentlich bezahlen ist so kurios, dass man es wohl an dieser Stelle nur mit Goscinnys Obelix halten kann: "Die spinnen, die Briten!"

Freitag, 22. April 2011

Von Goldgräbern und Hasenjagd

"Kommentar"

Wer jagt jetzt wen? Silber Gold, weil es den Preis-Gap pro Unze immer weiter schließen will oder doch Gold Silber, weil es die selbe Performance will? Oder jagen alle Kleinanleger die beiden Edelmetalle? Oder gar nichts von all dem? Letzteres ist wahrscheinlich:

Gold ist auf Rekordhoch. Der vermeintlich sichere Hafen bringt nun nach der furchtbaren Schwächelphase in den mittleren 80er und gesamten 90er Jahren also für alle die so lange warten konnten doch noch was ein. Das könnte auch eine Zeit so bleiben. Mittelfristig wird von Experten mit Kursen bis zu 1700 US-Dollar pro Feinunze gerechnet. Aber wen interessiert schon Gold? Silber ist das Edelmetall der Stunde. Oder nicht?

Eine tolle Sache ist das halt schon mit dem Silberpreis. Der steigt und steigt und steigt. Kann eigentlich gar nix passieren. Ist ja krisensicher und es stehen reale Werte dahinter. Da kann mindestens genauso wenig passieren wie bei Immofinanz und Meinl European Land. Was der Kleinanleger, der sich noch schnell ein paar Silberbarren oder den einen oder anderen Call-Optionsschein besorgt nicht bedenkt ist nämlich, dass die potentielle Volatilität des Silbers enorm ist. Der weltweite Silbermarkt ist so klein, dass wohl einer der 20 reichsten Menschen der Welt ausreichen würde um ihn aufzukaufen. Und so spielen ein paar Big Player Ihr lustigen Spielchen. Mehr als 500% Performance hat Silber, nach derzeitigem Kurs, in den letzten zehn Jahren gemacht. Den Löwenanteil davon im letzten Jahr. Doch irgendwann wird die Marktpsychologie wieder umschlagen und man wird sich der Hysterie besinnen in der sich der Silberpreis so rekordartig gesteigert hat. Dann ist Zahltag bei der Treibjagd. Und die geschossenen Hasen, werden nicht die alten Finanz-Hasen hinter großen Investment-Fonds sein, sondern die Kleinanleger, die mit ihren jetzt noch schnell gekauften vermeintlichen Schnäppchen in der Hand erlegt werden. Weidmanns Heil!

Mittwoch, 13. April 2011

WANTED: Kupferdieb/Börsenguru

Foto: Gabi Eder / Pixelio.de

Erst gestern ist es wieder passiert: Unbekannte haben den ÖBB auf der Südstrecke einfach mal schnell ein paar Kilometer Kupferkabel gefladert. Kein Einzelfall in der Geschichte der Bundesbahnen. Woran das liegt hat sich der ReiA angeschaut.
Als Verantwortlicher der ÖBB könnten einem angesichts dieser Diebstähle die sprichwörtlichen Kabeln herauskommen. Alleine gestern wurden über drei Kilometer Bahnkabel mit rund eineinhalb Tonnen Gewicht entwendet. Wer als erster den Plan hatte Kupferkabel zu stehlen ist nicht bekannt. Dass diese Idee der Heavy-Metal-Kriminalität allerdings bereits von vielen Kleinkriminellen abgekupfert wurde steht jedenfalls fest. Alleine in den letzten paar Jahren wurden damit rein materielle Schäden in der Höhe von mehreren hundert tausend Euro verursacht. Die betrieblichen Schäden, wie bei der ÖBB durch die Einstellung des Eisenbahnbetriebs, sind noch um etliches höher.
Kaltes Metall
Warum klaut man Kupferkabel? Ganz einfach – Kupfer ist am Rohstoffmarkt ein beliebtes und relativ hochpreisiges Industriemetall. Die angesprochenen Kupferkabel der ÖBB dienen als Erdungskabel, eine Art Blitzableiter die zwischen Bahngleis und Oberleitungen verlegt sind. Diese werden anschließend bei Altmetallhändlern zu einem guten Preis verkauft und das Geschäft ist perfekt - abgesehen davon, dass man dafür ins Gefängnis geht, wenn man erwischt wird.
Das Börse-Gen der Kupferdiebe
Derzeit kostet laut börslichen Rohstoffpreisen ein Kilo Kupfer rund 6,7€. Damit ist der Preis für das Metall auf einem Langzeit-Höchststand. Das macht den Diebstahl von Kupfer attraktiv – nicht nur in der Theorie sondern auch in der Praxis wie ein kurzer Blick in die Vergangenheit beweist. Im Jahr 2008 rangierte der Kupferpreis bis Oktober um die 5,5€. Dann folgte ein brachialer Einbruch um fast 63% auf nur mehr 2€ pro Kilo im Jänner 2009. Während 2008 laut österreichischer Kriminalstatistik noch 1147 Fälle von Metalldiebstahl angezeigt wurden, waren es im Jahr 2009, wohl wegen des niedrigen Börsenkurses für Kupfer, nur 443. Erstaunlicherweise entspricht dieser Rückgang rund 62% - also fast exakt dem Wert des Rückgangs des Kupferpreises. Im Jahr 2010 waren es dann wieder stolze 1269 Diebstähle (+186%) – während der Kupferpreis im Jahr um die 5,75€ pro Kilo bewegte (+ 187%). Es scheint fast als hätten die Diebesbanden einen Börsenguru, der Ihnen sagt, wann es sich lohnt, Kupfer zu stehlen. Die Zahlen sind jedenfalls verblüffend.
Der Tod steckt im Detail
Ganz ungefährlich ist die Geschichte freilich nicht. Bereits mehrere Todesopfer habe es in der Geschichte gegeben, erzählt uns Herbert Ofner, Pressesprecher der ÖBB. Bei unvorsichtigen Dieben sei es schon des Öfteren vorgekommen, dass sie sich beim Stehlen der Kabel zu Tode elektrisiert hätten. Trotzdem gehen viele das Risiko ein, vor allem Ungarn, die im Burgenland und der Oststeiermark zuschlagen. Denn noch lohnt sich das Geschäft. Aber wie lange noch?
Gegenzug
Die ÖBB haben sich angesichts des Problems jedenfalls schon einiges überlegt um den Kupferdieben zukünftig die Suppe zu versalzen. So soll es laut Ofner UV-Codes und spezielle Sprays auf den Kabeln geben. Diese können dann von der Polizei bei Routinekontrollen leicht identifiziert und beschlagnahmt werden. Des Weiteren wird überlegt, das teure Kupfer durch billigere Legierungen wie Nirosta-Stahl oder Ähnlichen zu ersetzen, um so den Anreiz für Kabeldiebstahl zu vermindern. Ob das funktioniert und der Plan der ÖBB schon in naher Zukunft auf Schiene geht oder ob die Metalldiebe sich weiterhin mit rötlichem Kupfer eine goldene Nase verdienen, werden die nächsten Monate zeigen.

Dienstag, 5. April 2011

Das silberne Zeitalter

Foto: frager / pixelio.de

Die Welt wird von einer Krise nach der anderen gebeutelt - trotzdem gibt's Wirtschaftswachstum und mehr Steuereinnahmen. Auf der anderen Seite prophezeien Alarmisten den Untergang des Euro in einem Entwertungs-Tsunami. Öl- und Goldpreis waren in diesen Zeiten immer der sichere Hafen. Neuerdings kommt Silber groß in Mode.

45,8% Zinsen pro Jahr, kein Risiko und keine kleingedruckten Paragraphendschungel zum Thema Wertpapierhandel. Würde Ihnen heute ein Finanzberater ein derartiges Produkt versprechen würden Sie wohl, je nach Typ, a) in schallendes Gelächter ausbrechen oder b) ob einer solchen Unseriosität instantan den Raum verlassen. Klingt ja auch absurd. Hätte der Finanzberater allerdings vor 10 Jahren mit Ihnen gesprochen und von Silber als Anlageform geredet, wären seine Angaben nicht nur richtig gewesen, sondern Sie wären, wenn Sie damals eingestiegen wären, damit wohl auch reich geworden.

Das Stiefkind

In der Finanzwelt war Silber hinter dem gelblich glänzenden Geschwisterchen immer nur das Stiefkind. Wenn man auf geopolitische Ereignisse und deren Auswirkungen auf die globale Wirtschaft hinweisen wollte, sprach man über den Goldpreis - und auch der Preis für Roh-Öl wurde als Gradmesser herangezogen. Daran ändert sich wohl auch in Zukunft nichts. Im Gegensatz dazu ist Silber aber, was die Eigenschaft als Geldanlage betrifft, dabei aus dem Schatten des Goldes herauszutreten.

Der Vergleich macht manchmal wirklich reich

Im direkten Vergleich hängt Silber Gold um Längen ab. Während Silber, wie oben erwähnt, in den letzten Jahren also gesamt 457,8% zulegte kann Gold "nur" auf eine Rendite von 253,6% zurückblicken. Konservativ als Anleger-Attribut ist also bei Edelmetallen ein relativer Begriff. Kann doch mit dieser enormen Wertentwicklung bei gleichzeitig beständigen und krisensicheren Eigenschaften wohl kein Unternehmen von ATX bis Nikkei mithalten.

Eine Übersicht:

 1  Jahr:     Gold: + 20,63%   ; Silber: + 100,91% 
 5  Jahre:   Gold: + 112,46% ; Silber: + 182,68%
10 Jahre:   Gold: + 253,60% ; Silber: + 457,93%

Was bringt's mir jetzt? - Der Boom ist eh vorbei

Was in weiteren zehn Jahren ist kann niemand vorhersagen. Grundsätzlich gilt Edelmetall aber als solide und wertbeständige Anlageform. Dabei sollte man das Portfolio mit Wertpapieren und physischem Edelmetall ausstatten. Wer keine Lust oder kein Geld hat um sich über Investments in Edelmetalle Gedanken zu machen, der kann aus dem hohen Silberpreis trotzdem Profit schlagen:

Mein Freund der Dachboden

Alt und hässlich ist es. Grünliche Oxidationsschlieren verlaufen darüber. Auf dem Flohmarkt bringt es einem unbedarften Verkäufer einen Euro. Doch das altmodische Eisbecherchen aus Tafelsilber ist im Internet bei diversen Silber-Ankaufplattformen gleich einmal 100€ oder mehr wert. Den Dachboden aufräumen und Omas Keller durchstöbern kann also schnell einmal mehrere Tausend Euro bringen, wenn man das ganze Silber versilbert. Internethändler, die auf Dienste dieser Art spezialisiert sind, helfen gerne bei der Abwicklung und unterstützen durch Gratis-Einsendung der Ware oder Abholung durch einen Kurier. Nach genauer Analyse des vermeintlichen Ramsch bekommt man ein telefonisches Angebot. Sollte man damit nicht zufrieden sein, bekommt man die Gegenstände (im Normalfall ebenfalls kostenlos) wieder zurückgesendet.

Form und Norm:

In der Wertsteigerung hat sich also Silber längst an Gold vorbeigeschlichen. Vom tatsächlichen Wert pro Gramm liegt Gold aber nach wie vor haushoch voran. Ein Gramm des faszinierenden Metalls kostet derzeit rund 32,45€. Ein Gramm Silber dagegen ist für ca. 0,86€ zu haben. Diese Werte betreffen allerdings den Gold- und Silberpreis an der Börse und nicht den für physisches Gold und Silber, dass in Münz- und Barrenform verkauft wird. Hier gibt es im Normalfall Aufschläge für die Prägung. Bei den Münzen kommt zusätzlich ein Sammlerwert bei limitierten Auflagen hinzu, der exorbitant über dem Silber- oder Goldwert der Münze liegen kann.

Der Staat als Bremser - oder warum nicht jeder Silber hat

Das österreichische Finanzamt ist der natürliche Feind des Silbers auf dem Weg zu seinem neuen österreichischen Besitzer. Denn wer Silber kaufen will muss im Gegensatz zu Gold 20% Mehrwertssteuer blechen. Wen das vor zehn Jahren nicht abgeschreckt hat, der kann heute wohl leicht darüber lachen. Verkaufsbremse ist die Mehrwertssteuer auf Silber in Österreich aber allemal. Sollte diese Steuer fallen und Silber steuerfrei werden, stünde einem silbernen Zeitalter für Österreichs Anleger nichts mehr im Wege.