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Nach der Tragödie von Fukushima stellt sich die Frage wie die Zukunft der weltweiten Energiegewinnung aussehen soll. Zwischen Atommüll und CO2-Emissionen winkt, unabhängig vom Ausgang der politsichen Diskussion, wohl nur ein energiegewinnlerischer Phyrrus-Sieg.
Supergau, Verstrahlung, Fallout. Die angsteinflößenden Realitäten, die sich hinter diesen Begriffen verbergen sind der ganzen Welt seit kurzem wohl bekannter als je zuvor. Japan, die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, wird von einem Erdbeben erschüttert. Wenig später verwüstet ein Tsunami mit bis zu 14 Metern Höhe die Nordostküste des hochentwickelten Industrielandes. So beginnt die Tragödie des AKW Fukushima und mit ihr eine neue weltweite Energiedebatte.
Was in Fukushima passiert ist, weiß heute jeder, der sich nicht völlig von Nachrichten abgeschottet hat. Was in Zukunft aber passieren wird ist unklar. Auf der einen Seite bildete sich unter dem Motto "Wir haben's immer schon gewusst" eine stetig größer werdende Anti-AKW-Bewegung. Auf der anderen Seite sprechen sogenannte Stimmen der Vernunft davon, dass man keine voreiligen Entscheidungen gegen die friedliche Nutzung von Kernenergie - den Motor der Entwicklung - treffen sollte.
Was tun?
Zwar hat die gesamte Welt wieder begonnen über Atomenergie nachzudenken, von einem Umdenken ist man aber noch weit entfernt, zumal es wohl auch an annehmbaren Alternativen mangelt. China, aufstrebende Volkswirtschaft, wollte bis zu jetzt die Atomenergie erheblich ausbauen. Davon wird der sich erhebende Wirtschaftsdrache wohl auch trotz kurzfristiger Bremsung, nicht abzubringen sein. Kohlekraftwerke, die bis jetzt den Großteil der chinesischen Energie geliefert hatten, pulvern tonnenweise CO2 in die Luft. Der Umstieg auf Atommeiler wiederum ist mit dem Endlagerstättenproblem und dem ständigen Risiko eines Unfalls behaftet. Quo Vadis?
Next Gen AKW oder doch Wind- Wasser- und Solarenergie?
Bisher unerwähnt in der Atomdebatte zeigt sich der Punkt der technischen Entwicklung in der atomaren Energiegewinnung. Fukushima, Isar oder Zwentendorf. Japan, Deutschland oder Österreich. Völlig egal, denn die Bauarten dieser Siedereaktoren sind alle gleich. Trotzdem haben sie nichts mehr mit den aktuellen Entwicklungen und Plänen zu tun. So sollen Atomkraftwerke der sogenannten Generation 4 ab 2045 voll einsatzbereit sein. Seit 2003 sponsert die EURATOM dieses von zehn Nationen getragene Forschungsprojekt. Unter Ihnen natürlich Frankreich, Japan, Großbritannien und die USA. Die Befürchtungen, dass diese neuen Reaktortypen, die sowohl sicherer als auch wirtschaftlicher sein sollen, jetzt nicht fertig entwickelt werden muss man realistischerweise aber als gering bezeichnen. Zu stark ist die Atom-Lobby. Was wären auch die Alternativen? Ganz klar ist das für alle Anhänger von erneuerbaren Energieformen. Vor allem die Photovoltaik - also die Energiegewinnung durch Sonnenstrahlung - hat riesige Entwicklungsschritte im Bereich von Ertrag und Wirtschaftlichkeit gemacht und könnte erhebliche Mengen an Energie liefern. Know-How, zum Beispiel aus Deutschland, und billige Arbeitskraft aus China und Indien könnten innerhalb kurzer Zeit enorme Mengen an Solarzellen produzieren. Auch Wind-, Wasser- und Gezeitenkraftwerke könnten ausgebaut werden. Das Problem an der Sache: Der Ertrag von einem Atomkraftwerk (1200 Megawatt) entspricht dem von rund 200 modernen Windrädern (je 6 Megawatt) .
Börsengeplänkel
Die neu entfachten Energiediskussionen waren auch an den Börsen deutlich zu spüren. So explodierte die Aktie des schwer angeschlagenen deutschen Solarzellen-Unternehmens Conergy innerhalb von kurzer Zeit von 29 auf 90 Cent - das entspricht über 200%. Ähnlich erging es anderen Unternehmen aus der alternativen Energiebranche. Mittlerweile ist dieses Stohfeuer aber abgebrannt, nachdem die internationale Politik sich nicht eindeutig von der Atomenergie distanziert hatte.
Strahlende Aussichten
Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse bei den europa- und vielleicht auch weltweiten AKW-Stresstests herauskommen, beziehungsweise welche veröffentlicht werden. Sollte es aber keine groben Mängel, Fehler und Gebrechen geben, so werden wir wohl auch weiterhin in eine strahlende Zukunft blicken.
Hol's der ReiA
Wunderbares Eröffnungsthema. Ich blicke voller Neugier in die Zukunft dieses Blogs. :-)
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