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Im Internet einzukaufen ist längst üblich. Bequem werden per Mausklick beinahe alle Dinge des täglichen Ge- und Verbrauchs geordert. So manches Schnäppchen kann aber einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Der ReiA hat mal recherchiert.
Drei, zwei, eins - meins. Mit diesem Werbeslogan wurde die Internet-Plattform Ebay bekannt. Das Online-Auktionshaus, bei dem von Neuwaren bis zu Dachbodenramsch alles vertickt wird, was auch nur ein paar Cent wert sein könnte, ist aber längst nicht die einzige Adresse für Online-Shopping. Was aber so einfach und günstig aussieht, kann in manchen Fällen ein teurer Spaß werden.
Ein Häppchen vom Schnäppchen
Wer online einkauft muss sich einer Sache bewusst sein: Die EU bringt große Vorteile. Fast alles, (Alkohol, Zigaretten, Parfums und gesetzeswidrige bzw. kriegs- und gewaltverherrlichende Güter ausgenommen) was innerhalb des EU-Raumes bestellt wird, kommt zum vereinbarten Preis inklusive Versandspesen direkt an die Haustür. Teuer werden kann es aber, wenn man zum Beispiel auf Ebay das eine oder andere Schnäppchen aus einem sogenannten "Drittland" - also einem Land außerhalb der EU - ordert. Egal ob Amerika, Asien oder Afrika: Das scheinbar günstige Angebot kann sich als Budgetbelaster herausstellen. Grund dafür ist der österreichische Zoll und die österreichische Post. Die holen sich nämlich gnadenlos ihr Häppchen vom Schnäppchen. Und das kann oft ein ganz schöner Bissen sein.
Der Hund im Hunderter
Bei einem angenommenen Gesamtwert (Warenwert + Versandspesen) von 100€ wären das, je nach Artikel, zwischen 19% und 21% Einfuhrumsatzsteuer. Zusätzlich vergönnt sich die österreichische Post noch ein Entgelt von zwölf Euro für die "Verwaltungsaufwendungen" rund um die vom Zollamt übernommene Sendung. Macht also aus dem 100€-Schnäppchen ein bis zu 133€ teures Packerl - ein Drittel mehr als der ursprüngliche Preis.
Ab einem Warenwert von 150€ kommt zusätzlich ein Zoll auf den Gesamtwert der Sendung. Dieser liegt im Normalfall bei 3,5% - 5%. Auf Gesamtwert plus Zoll wird dann erneut die bereits erwähnte Einfuhrumsatzsteuer aufgerechnet.
In Zahlen bedeutet das, dass aus 150€ durch den Zoll 157,5€ werden. Auf diese 157,5€ werden dann die bis zu 21% Einfuhrumsatzsteuer angerechnet. Das ergibt dann schon rund 190,6€. Dazu dann noch die obligatorische Abgabe an die Post macht einen Endpreis von 202,6€. In unserem Beispiel werden also durch die Abgaben aus 150€ satte 202,6€. Ein erheblicher Unterschied.
Wenn wenig, dann lieber nix
Einzige Ausnahme der Einfuhrumsatzsteuer- und Zollregelungen sind Sendungen mit einem Gesamtwert
von unter 22. Diese Sendungen sind abgabenfrei und entgehen dadurch auch der obligaten Abgabe für die Post, die in Österreich zur Aufbesserung der Porto-Kasse eingehoben wird. Üblich ist dieses Vorgehen nämlich nicht, wie ein Blick zum Nachbar Deutschland zeigt: Dort verlangt die Post keinen Cent für diesen Dienst.
Vorsicht beim Shoppen
Wer ausschließlich aus Österreich und der EU kauft, kann in Shoppinglaune weiterhin beruhigt zu Maus und Keyboard greifen. Wer aber gerne extravagante Güter aus Drittstaaten haben will, sollte sich über die finanziellen Folgen bewusst sein bevor er den letzten Bestätigungsklick abgibt. Nur so ist gewährleistet, dass der Versteigerungscountdown nicht zur finanziellen Zeitbombe wird.
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